Archiv der vergangenen Veranstaltungen
Hier finden Sie eine Auswahl unserer Veranstaltungen, die in der Europäische Akademie in Waren (Müritz) organisiert wurden.
2023
Wasser als Konfliktherd: Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit (24. – 26.11.2023)
Europäische Akademie M-V


„Wenn Wasser als Waffe eingesetzt wird, könnte auch einmal Krieg um Wasser geführt werden.“
Mit diesem Zitat verwies der damalige UN-Generalsekretär Butros Butros Ghali bereits vor mehr als 35 Jahren auf das Konfliktpotential des wichtigsten Rohstoffes, dem Wasser. Die Verfügbarkeit von Wasser bzw. der Mangel an Wasser ist heute längst ein global weit verbreitetes Problem, Konflikte um das Wasser sind Realität. Dabei denken wir beim Thema Wasserknappheit zunächst vor allem an „Länder des globalen Südens“, allen voran in Afrika, Südasien und im Mittleren Osten. Doch betrifft das Thema Wasserknappheit nicht nur Regionen und Länder auf anderen Kontinenten, auch in Europa und sogar in Deutschland wird die Verfügbarkeit von Wasser zunehmend zu einem ökonomischen und gesellschaftlichen Problem. Dürren und Waldbrände bedrohen auch hier ganze Ökosysteme und somit die Lebensgrundlage vieler Menschen. In einigen Teilen der Welt hat der Kampf ums Wasser längst existenzgefährdende Ausmaße angenommen und führt zur Destabilisierung ganzer Staaten und Regionen. Wasser ist also ein Thema entwicklungspolitischer Strategien. Wie gehen wir im Alltag mit diesem kostbaren Gut um? Wie sieht es mit dem Zugang zu sauberem Wasser aus, mit Zugangsrechten, der Privatisierung, sowohl auf der regionalen als auch auf der globalen Ebene? Wie wird eine nachhaltige Wasserwirtschaft ermöglicht? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen nicht nur uns Europäer, sie sind wichtige Grundlage für internationale Kooperation und Entwicklungszusammenarbeit.
Anhand ausgewählter Länderbeispiele sollen die Ursachen des Wassermangels herausgestellt, die Konsequenzen beleuchtet und die sich daraus ergebenen Herausforderungen für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit analysiert werden. In diesem Seminar sollen die Teilnehmenden auf die Komplexität des Themas aufmerksam gemacht und dafür sensibilisiert werden. Ziel ist es unteranderem eine Kohärenz zwischen dem eigenen Lebensstil, der globalen Verfügbarkeit von Wasser in Zeiten des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die Lebensumstände der Menschen in Regionen herzustellen, die akut und existenziell gefährdend von Wassermangel betroffen sind.
VERSCHOBEN auf 12.-14. April 2024!!!!!! (Historische, politische, und kulturelle Verbindungen zwischen Mecklenburg & den USA - Bildungsseminar 01.12. – 03.12.2024)
Europäische Akademie M-V

VERSCHOBEN auf 12.-14- April 2024

Wie stark Deutschland und die USA miteinander verbunden sind ist vielen Leuten hinlänglich bekannt. Besonders seit dem frühen 20. Jahrhundert sind die USA, aufgrund ihrer wirtschaftlichen, militärischen, und nicht zuletzt auch kulturellen globalen Voranstellung, präsent und allgegenwärtig. Doch auch auf regionaler Ebene hier in Mecklenburg-Vorpommern gibt es viele Verbindungen zu den Vereinigten Staaten. Es ist kein Zufall, dass es in den USA mehrere Bezirke und Stadtteile gibt, welche ebenfalls Mecklenburg heißen. Das vermeintlich bekannteste Beispiel ist hierbei sicherlich Mecklenburg County, im US-Bundesstaat North Carolina, welches heutzutage mit ca. 1,2 Millionen Einwohnern, und der Großstadt Charlotte aufwarten kann. Gegründet im Jahre 1762, und benannt nach der Herzogin Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz, welche durch Ihre Heirat mit König Georg III. im Jahre 1761 somit auch in den britischen Adel eintrat, hat Mecklenburg County, North Carolina bereits eine geschichtsträchtige Vergangenheit mit direktem Bezug zu unserer Region vorzuweisen. Seit 1994 besteht zudem auch eine Partnerschaft zwischen den beiden Mecklenburgs, und seit 2001 besteht sogar eine Partnerschaft zwischen Rostock und Raleigh, der Landeshauptstadt North Carolinas. Darüber hinaus gibt es noch ein Mecklenburg County im US-Bundesstaat Virginia, welches mit seinen knapp über 30.000 Einwohnern im Vergleich zum großen Mecklenburg County, NC jedoch eher überschaubar ist. Doch die Strahlkraft Mecklenburgs hat sogar auf lokalster Ebene ihren Einfluss genommen. So gibt es z.B. sogar im mittleren Westen des Staates New York, unweit der Universitätsstadt Ithaca und der Finger Lakes, einen Stadtteil in der Kleinstadt Hector, welcher ebenfalls den Namen Mecklenburg trägt. Die letzteren beiden Fallbeispiele sind in erster Linie durch die weitläufige Verbreitung deutscher Einwanderer in Nordamerika, besonders während des späten 18. Jahrhunderts, und insbesondere während des 19. Jahrhunderts, zu begründen. Bis heute verweisen noch immer ca. 17% aller US-Amerikaner auf deutsche Wurzeln, womit sie die größte ethnische Abstammungsuntergruppe in den USA darstellen. Sozialwissenschaftler haben bereits einige Forschungsergebnisse zum Thema Migration präsentiert, doch in den letzten Jahren gab es vermehrt Forschungsansätze und Bestreben, auch andere Schnittpunkte zwischen den USA und Deutschland, und besonders der Region Mecklenburg zu untersuchen. In diesem Seminar laden wir Sie herzlich dazu ein, sich mit uns und fachkompetenten Expert*innen ein konkreteres Bild und ein besseres Verständnis darüber zu verschaffen, wie sehr Mecklenburg und die USA im historischen, kulturellen, und politischen Sinne miteinander verbunden sind.
Transformationsprozesse in Ostdeutschland 04.12. – 09.12.2023
Berlin


„Von hier und heute geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus, und ihr könnt sagen, ihr seid dabei gewesen.“, kommentierte Johann Wolfgang von Goethe als Zeitzeuge die Kanonade von Valmy am 20. September 1792. Zweihundert Jahre nachdem die Franzosen die Parole der „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ auf ihre Fahnen geschrieben hatten, wurden diese Menschheitsideale von den Bürgerinnen und Bürgern der DDR aufgenommen. Im Herbst 1989 brach mit der DDR ein Staat zusammen, der sich zum einen für ewig existierend gehalten hatte und zum anderen glaubte, alle Fragen der Menschheit beantworten zu können.
34 Jahre nach dem Fall der Mauer und 33 Jahre nach der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten, scheinen die Mauern in den Köpfen der Menschen nach wie vor präsent. Der Unterschied zwischen dem Osten und dem Westen wird insbesondere deutlich, betrachtet man die ländlichen Räume in Ostdeutschland. Strukturschwäche, Arbeitslosigkeit, demographischer Wandel und niedrige Löhne sind typische Charakteristika, die mit den ländlichen Gebieten in Verbindung gebracht werden. Doch wie steht es wirklich um diese Regionen? Wie erlebten die Menschen im Norden, im Osten und im Westen der ehemaligen DDR die Wende und die Zeit danach und wie hat sich die Region seitdem entwickelt?
Dieses Seminar hat zum Ziel, diesen und weiteren Fragen auf den Grund zu gehen. Dabei soll nicht nur eine Bestandsaufnahme erfolgen, sondern auch Möglichkeiten und Potentiale ländlicher Räume in Ostdeutschland herausgestellt werden, die Vielen allenfalls als Urlaubsziel bekannt sind. Das Seminar richtet sich dabei an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger und versteht sich gleichzeitig als Plattform der Diskussion und des gegenseitigen Austausches.