Archiv der vergangenen Veranstaltungen
Hier finden Sie eine Auswahl unserer Veranstaltungen, die in der Europäische Akademie in Waren (Müritz) organisiert wurden.
2025
„… denen mitzuwirken versagt war.“: Ostdeutsche Demokraten in der frühen Nachkriegszeit
Stadtgeschichtliches Museum Waren (Müritz) (Rathaussaal, Neuer Markt 1, 17192 Waren (Müritz))

Themenvortrag & Diskussion mit Dr. Stefan Wolle (wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums Berlin)
In 2024 jährten sich die Gründung beider deutscher Staaten und die Verkündung des Grundgesetzes zum 75. Mal. Vor diesem Hintergrund ist es wesentlich und angebracht hervorzuheben, wie wichtig dieses Grundgesetz und die damit verbundenen Freiheiten sind. Um dies zu verdeutlichen, wird Dr. Stefan Wolle (wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums Berlin) am 20.02.2025 in einem Themenvortrag mit anschließender Diskussionsrunde die Geschichte einzelner Personen die sich gegen das SED-Regime aufgelehnt hatten, näher beleuchten. Unter diesen Personen war auch der ehemalige Warener Günter Beggerow, welcher Anfang der 1950er Jahre zum Tode verurteilt wurde. Ebenso soll Herrn Dr. Wolles Beitrag dazu dienen, tiefergehend in die gleichnamige Ausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur einzuführen, welche vom 9. Januar bis zum 16. März 2025 im Stadtgeschichtlichen Museum der Stadt Waren (Müritz) präsentiert wird.
Die Ausstellung zeigt in 30 illustrierten Porträts die Schicksale ostdeutscher Demokrat:innen, die sich für demokratische Werte in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der jungen DDR einsetzten. Einige, bezahlten dafür mit ihrem Leben. Die Ausstellung führt Besucher in den historischen Kontext der Entstehung des Grundgesetzes und seiner Grundrechte sowie die parallele Errichtung einer kommunistischen Diktatur in SBZ / DDR ein. Es werden verschiedene Personen vorgestellt, die sich in der SBZ und in der DDR im Zeitraum von 1945 bis 1953 für Demokratie und Grundrechte eingesetzt haben. Ihr Engagement und ihr Schicksal werden jeweils mit den einschlägigen Grundrechtsartikeln verbunden. Die Biografien zeigen, wie wichtig ein Rechtsstaat und wie verletzlich die Demokratie ist. Die Schicksale dieser Personen verdeutlichen ebenfalls die Gefahren des Wegschauens sowie die Brutalität eines autoritären Systems, das doch anderes versprach.
Datum & Uhrzeit: Donnerstag, 20. Februar 2025, um 17:00 Uhr
Ort: Rathaussaal des Stadtgeschichtlichen Museums, Neuer Markt 1 · 17192 Waren (Müritz)
Eintritt: kostenlos
FELDENKRAIS - METHODE 21.02. - 23.02.2025
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)

„Was mich interessiert, sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne.“ – Moshe Feldenkrais
Das Gesamtwohlbefinden verbessern.
Dank der Feldenkrais-Methode, die mit ihrer positiven Auswirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit für Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage geeignet ist.
FELDENKRAIS - METHODE 21.02. - 23.02.2025
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)

„Was mich interessiert, sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne.“ – Moshe Feldenkrais
Das Gesamtwohlbefinden verbessern.
Dank der Feldenkrais-Methode, die mit ihrer positiven Auswirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit für Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage geeignet ist.
FELDENKRAIS - METHODE 21.02. - 23.02.2025
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)

„Was mich interessiert, sind nicht bewegliche Körper, sondern bewegliche Gehirne.“ – Moshe Feldenkrais
Das Gesamtwohlbefinden verbessern.
Dank der Feldenkrais-Methode, die mit ihrer positiven Auswirkung auf die körperliche und seelische Gesundheit für Menschen jeden Alters und in jeder Lebenslage geeignet ist.
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen 2025
Online

Zum Thema:
“In der Ferne suchen, wenn das Gute liegt so nah? - Ländlicher Konsum, Kleinstadtkrämer und Versandhandel im frühen 19. Jahrhundert”
Die ländliche Welt Mitteleuropas galt in der Forschung lange als ein Raum der Beharrungskräfte, des Stillstandes und der Abgeschiedenheit. Dieses Verständnis von ländlichen Regionen, die von den großen Entwicklungen erst mit Anbruch der Moderne ergriffen wurden, wird zunehmend in Frage gestellt. Jüngere Forschungen haben gezeigt, dass die Auswirkungen der frühneuzeitlichen Globalisierung bis in weit vom Meer abgelegene Dörfer nachweisbar sind. Dies gilt gerade für Aspekte des Konsums und des Warenverkehrs. Dank Versandhandel und Kleinstadtkrämern konnte bereits um 1800 die Landbevölkerung an einer globalisierten Warenwelt teilhaben und Produkte wie Tee, Kaffee, Schokolade oder Baumwolle genießen. Ausgehend von den Archivbeständen adliger Landhäuser soll in dem Vortrag die gängige Dichotimisierung von Stadt und Land hinterfragt und vielmehr nach verbindenden Elementen geschaut werden.
Zur Referentin:
Anne Sophie Overkamp ist Professorin (Jun-Prof.) für Historische Wissenschafts- und Technikforschung an der Bergischen Universität Wuppertal. Sie hat in Frankfurt/Oder, Warschau und Chapel Hill/NC Kulturwissenschaften und Geschichte studiert und wurde 2019 mit einer Arbeit zu den „gebildeten Ständen“ um 1800 an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder, promoviert. Von 2019 bis 2024 war sie wiss. Mitarbeiterin in dem Forschungsprojekt „Landhäuser im Wandel - Gesellschaftliche Transformation in deutschen Regionen, 18.-20. Jahrhundert“ an der Universität Tübingen. In dem umfangreichen Forschungsprojekt hat sie zur Geschichte des Konsums auf adligen Landgütern in Brandenburg, Württemberg und dem Rheinland im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert gearbeitet. Erste Ergebnisse des Projekts sind in der Online-Ausstellung www.landhäuser-im-wandel.de zu sehen.
Die Moderation übernimmt wie immer Dr. Wolf Schmidt von der Mecklenburger AnStiftung.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen der Reihe erhalten Sie bei der Europäischen Akademie M-V nach Anmeldung per E-Mail.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
„Des Menschen Seele gleicht dem Wasser“: Literarische Diskussion als demokratisches Element im ländlichen Raum 14.03. - 16.03.2025
Europäische Akademie M-V (Waren (Müritz))

Das Element Wasser ist seit Beginn der Menschheit ein essentieller Faktor. Es ist nicht nur Lebensspender, sondern es hat durch seine Erscheinungsvielfalt, seinen Kreislauf und seine ambivalente Kraft die Menschen beeindruckt, ihr Handeln geprägt und ganze Gesellschaften in ihrer Entwicklung beeinflusst. Bis heute entscheiden die räumliche und zeitliche Verteilung des Wassers, sein Aggregatzustand, sein Reinheitsgrad und der Zugang zu verlässlich sprudelnden Quellen über Gesundheit, Wohlstand, Macht, Leben und Tod. Wasser ist ein kostbares Gut. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist lebensnotwendig. Wasser, Ernährungssicherheit und Hunger sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne Wasser gibt es kein Leben und kein Wachstum.
Das vom Menschen dominierte Erdzeitalter („Anthropozän“) ist jedoch geprägt von einer hohen und wachsenden Weltbevölkerung, einer rasant steigenden Nachfrage nach Wasser, Rohstoffen und Nahrungsmitteln, sowie gravierenden Landschaftsveränderungen, und, besonders seit dem Advent des industriellen Kapitalismus, durch Ausbeutung natürlicher Ressourcen und Umweltverschmutzung. Der damit verbundene Klimawandel verschärft die globale Wasserkrise zusätzlich. Da jedoch nur 2,5 % des globalen Wasservorkommens verwendbares Süßwasser sind, wovon wiederum 75% als Schnee und Eis gebunden sind, muss mit dem verbleibenden weltweiten Süßwasser in Flüssen, Feuchtgebieten, und Seen sehr pfleglich umgegangen werden. Gravierende Probleme ergeben sich aus der sehr ungleichen regionalen Verteilung der Wasservorkommen, aus der erhöhten Nutzung insbesondere durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard sowie aus der zunehmenden Wasserverschmutzung. Wasserknappheit und Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Besonders betroffen sind die Bewohner der ländlichen Gebiete und der städtischen Slums in den Entwicklungsländern. Wasserverknappung birgt ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den persönlichen Bedarf, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen. Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Der begonnene wasserpolitische Paradigmenwechsel, der für den sorgsameren Umgang mit Wasser, den Erhalt von Ökosystemen und die Hinterfragung von Konsumgewohnheiten sensibilisiert, ist ein Indiz für eine gewisse Rückbindung an die Biosphäre und für die Ausprägung einer neuen Wasserethik. Er begreift insbesondere die Krise als Chance: frei nach Friedrich Hölderlin und dem Motto „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Die Diskrepanz zwischen Problem und Lösung ist allerdings erheblich. So ist z.B. deutlich zu erkennen, dass gängige Messungen, Statistiken und Simulationen zwar unabdingbar sind, aber die generierte Zahlen- und Informationsflut für viele Menschen viel zu abstrakt sind. Um Menschen für ein neues nachhaltigeres Wasserethos zu sensibilisieren braucht es eine Erweiterung des Blickfeldes durch andere Wissens- und Vermittlungsformen. Diese Vermittlungsformen schließen insbesondere die Belletristik, die darstellende Kunst und die Musik mit ein, da diese – anders als die systematisierende Wissenschaft – ihre Aufmerksamkeit dem Besonderen, dem Individuellen, dem Eindringlichen, und dem Subversiven schenken. Hochwertige Arbeiten dieser Art verwässern nicht die wissenschaftliche Schärfe mathematischer Analysen, sondern verleihen ihnen eine tiefere Bedeutung und eine emotionalere Dimension.
Dieses Seminar soll die beschriebenen Vermittlungsformen konkret anwenden um so die Sensibilisierung für eine nachhaltigere Wasserethik zu fördern. Der Kreislauf des Menschen und der Wasserkreislauf werden anhand zweier literarischer Werke tiefgründig analysiert und es werden Verbindungen und Zusammenhänge dargestellt, die die symbiotische Existenz beider Elemente verdeutlichen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden dann soziale, politische und wirtschaftliche Lösungsansätze eruiert und weiterführend diskutiert.
Dieses Seminar richtet sich an alle, die Freude an der Lektüre von Texten und Interesse an Austausch und Diskussion haben. Das Seminar richtet sich insbesondere an Personen, die sich für den Aspekt der Wasserethik und demokratischer Lösungsansätze in ländlichen Räumen interessieren. Neugier und Offenheit sind wichtiger als intensive Vorbereitung. Im Mittelpunkt steht die Bereitschaft, sich mit den Texten - die alle Teilnehmenden vorab gelesen haben - auseinanderzusetzen. Lesephasen und Gespräche in kleinen Gruppen sowie zusammenfassende Annäherung im größeren Plenum wechseln einander ab. Dabei stehen nicht literaturwissenschaftliche Aspekte im Mittelpunkt, sondern das Gespräch und der Austausch. Die Texte sind lediglich der Ausgangspunkt, die Quelle, aus der geschöpft wird. Weitere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das komplette Programm finden Sie anbei.
Von Wassern, Wünschen und Wölfen - Ein literarisch musikalischer Abend
Europäische Akademie M-V (Waren (Müritz))

„Des Menschen Seele gleicht dem Wasser“: Literarische Diskussion als demokratisches Element im ländlichen Raum 14.03. - 16.03.2025
Europäische Akademie M-V (Waren (Müritz))

Das Element Wasser ist seit Beginn der Menschheit ein essentieller Faktor. Es ist nicht nur Lebensspender, sondern es hat durch seine Erscheinungsvielfalt, seinen Kreislauf und seine ambivalente Kraft die Menschen beeindruckt, ihr Handeln geprägt und ganze Gesellschaften in ihrer Entwicklung beeinflusst. Bis heute entscheiden die räumliche und zeitliche Verteilung des Wassers, sein Aggregatzustand, sein Reinheitsgrad und der Zugang zu verlässlich sprudelnden Quellen über Gesundheit, Wohlstand, Macht, Leben und Tod. Wasser ist ein kostbares Gut. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist lebensnotwendig. Wasser, Ernährungssicherheit und Hunger sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne Wasser gibt es kein Leben und kein Wachstum.
Das vom Menschen dominierte Erdzeitalter („Anthropozän“) ist jedoch geprägt von einer hohen und wachsenden Weltbevölkerung, einer rasant steigenden Nachfrage nach Wasser, Rohstoffen und Nahrungsmitteln, sowie gravierenden Landschaftsveränderungen, und, besonders seit dem Advent des industriellen Kapitalismus, durch Ausbeutung natürlicher Ressourcen und Umweltverschmutzung. Der damit verbundene Klimawandel verschärft die globale Wasserkrise zusätzlich. Da jedoch nur 2,5 % des globalen Wasservorkommens verwendbares Süßwasser sind, wovon wiederum 75% als Schnee und Eis gebunden sind, muss mit dem verbleibenden weltweiten Süßwasser in Flüssen, Feuchtgebieten, und Seen sehr pfleglich umgegangen werden. Gravierende Probleme ergeben sich aus der sehr ungleichen regionalen Verteilung der Wasservorkommen, aus der erhöhten Nutzung insbesondere durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard sowie aus der zunehmenden Wasserverschmutzung. Wasserknappheit und Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Besonders betroffen sind die Bewohner der ländlichen Gebiete und der städtischen Slums in den Entwicklungsländern. Wasserverknappung birgt ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den persönlichen Bedarf, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen. Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Der begonnene wasserpolitische Paradigmenwechsel, der für den sorgsameren Umgang mit Wasser, den Erhalt von Ökosystemen und die Hinterfragung von Konsumgewohnheiten sensibilisiert, ist ein Indiz für eine gewisse Rückbindung an die Biosphäre und für die Ausprägung einer neuen Wasserethik. Er begreift insbesondere die Krise als Chance: frei nach Friedrich Hölderlin und dem Motto „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Die Diskrepanz zwischen Problem und Lösung ist allerdings erheblich. So ist z.B. deutlich zu erkennen, dass gängige Messungen, Statistiken und Simulationen zwar unabdingbar sind, aber die generierte Zahlen- und Informationsflut für viele Menschen viel zu abstrakt sind. Um Menschen für ein neues nachhaltigeres Wasserethos zu sensibilisieren braucht es eine Erweiterung des Blickfeldes durch andere Wissens- und Vermittlungsformen. Diese Vermittlungsformen schließen insbesondere die Belletristik, die darstellende Kunst und die Musik mit ein, da diese – anders als die systematisierende Wissenschaft – ihre Aufmerksamkeit dem Besonderen, dem Individuellen, dem Eindringlichen, und dem Subversiven schenken. Hochwertige Arbeiten dieser Art verwässern nicht die wissenschaftliche Schärfe mathematischer Analysen, sondern verleihen ihnen eine tiefere Bedeutung und eine emotionalere Dimension.
Dieses Seminar soll die beschriebenen Vermittlungsformen konkret anwenden um so die Sensibilisierung für eine nachhaltigere Wasserethik zu fördern. Der Kreislauf des Menschen und der Wasserkreislauf werden anhand zweier literarischer Werke tiefgründig analysiert und es werden Verbindungen und Zusammenhänge dargestellt, die die symbiotische Existenz beider Elemente verdeutlichen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden dann soziale, politische und wirtschaftliche Lösungsansätze eruiert und weiterführend diskutiert.
Dieses Seminar richtet sich an alle, die Freude an der Lektüre von Texten und Interesse an Austausch und Diskussion haben. Das Seminar richtet sich insbesondere an Personen, die sich für den Aspekt der Wasserethik und demokratischer Lösungsansätze in ländlichen Räumen interessieren. Neugier und Offenheit sind wichtiger als intensive Vorbereitung. Im Mittelpunkt steht die Bereitschaft, sich mit den Texten - die alle Teilnehmenden vorab gelesen haben - auseinanderzusetzen. Lesephasen und Gespräche in kleinen Gruppen sowie zusammenfassende Annäherung im größeren Plenum wechseln einander ab. Dabei stehen nicht literaturwissenschaftliche Aspekte im Mittelpunkt, sondern das Gespräch und der Austausch. Die Texte sind lediglich der Ausgangspunkt, die Quelle, aus der geschöpft wird. Weitere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das komplette Programm finden Sie anbei.
„Des Menschen Seele gleicht dem Wasser“: Literarische Diskussion als demokratisches Element im ländlichen Raum 14.03. - 16.03.2025
Europäische Akademie M-V (Waren (Müritz))

Das Element Wasser ist seit Beginn der Menschheit ein essentieller Faktor. Es ist nicht nur Lebensspender, sondern es hat durch seine Erscheinungsvielfalt, seinen Kreislauf und seine ambivalente Kraft die Menschen beeindruckt, ihr Handeln geprägt und ganze Gesellschaften in ihrer Entwicklung beeinflusst. Bis heute entscheiden die räumliche und zeitliche Verteilung des Wassers, sein Aggregatzustand, sein Reinheitsgrad und der Zugang zu verlässlich sprudelnden Quellen über Gesundheit, Wohlstand, Macht, Leben und Tod. Wasser ist ein kostbares Gut. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist lebensnotwendig. Wasser, Ernährungssicherheit und Hunger sind untrennbar miteinander verbunden. Ohne Wasser gibt es kein Leben und kein Wachstum.
Das vom Menschen dominierte Erdzeitalter („Anthropozän“) ist jedoch geprägt von einer hohen und wachsenden Weltbevölkerung, einer rasant steigenden Nachfrage nach Wasser, Rohstoffen und Nahrungsmitteln, sowie gravierenden Landschaftsveränderungen, und, besonders seit dem Advent des industriellen Kapitalismus, durch Ausbeutung natürlicher Ressourcen und Umweltverschmutzung. Der damit verbundene Klimawandel verschärft die globale Wasserkrise zusätzlich. Da jedoch nur 2,5 % des globalen Wasservorkommens verwendbares Süßwasser sind, wovon wiederum 75% als Schnee und Eis gebunden sind, muss mit dem verbleibenden weltweiten Süßwasser in Flüssen, Feuchtgebieten, und Seen sehr pfleglich umgegangen werden. Gravierende Probleme ergeben sich aus der sehr ungleichen regionalen Verteilung der Wasservorkommen, aus der erhöhten Nutzung insbesondere durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard sowie aus der zunehmenden Wasserverschmutzung. Wasserknappheit und Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Besonders betroffen sind die Bewohner der ländlichen Gebiete und der städtischen Slums in den Entwicklungsländern. Wasserverknappung birgt ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den persönlichen Bedarf, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen. Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Der begonnene wasserpolitische Paradigmenwechsel, der für den sorgsameren Umgang mit Wasser, den Erhalt von Ökosystemen und die Hinterfragung von Konsumgewohnheiten sensibilisiert, ist ein Indiz für eine gewisse Rückbindung an die Biosphäre und für die Ausprägung einer neuen Wasserethik. Er begreift insbesondere die Krise als Chance: frei nach Friedrich Hölderlin und dem Motto „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“
Die Diskrepanz zwischen Problem und Lösung ist allerdings erheblich. So ist z.B. deutlich zu erkennen, dass gängige Messungen, Statistiken und Simulationen zwar unabdingbar sind, aber die generierte Zahlen- und Informationsflut für viele Menschen viel zu abstrakt sind. Um Menschen für ein neues nachhaltigeres Wasserethos zu sensibilisieren braucht es eine Erweiterung des Blickfeldes durch andere Wissens- und Vermittlungsformen. Diese Vermittlungsformen schließen insbesondere die Belletristik, die darstellende Kunst und die Musik mit ein, da diese – anders als die systematisierende Wissenschaft – ihre Aufmerksamkeit dem Besonderen, dem Individuellen, dem Eindringlichen, und dem Subversiven schenken. Hochwertige Arbeiten dieser Art verwässern nicht die wissenschaftliche Schärfe mathematischer Analysen, sondern verleihen ihnen eine tiefere Bedeutung und eine emotionalere Dimension.
Dieses Seminar soll die beschriebenen Vermittlungsformen konkret anwenden um so die Sensibilisierung für eine nachhaltigere Wasserethik zu fördern. Der Kreislauf des Menschen und der Wasserkreislauf werden anhand zweier literarischer Werke tiefgründig analysiert und es werden Verbindungen und Zusammenhänge dargestellt, die die symbiotische Existenz beider Elemente verdeutlichen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden dann soziale, politische und wirtschaftliche Lösungsansätze eruiert und weiterführend diskutiert.
Dieses Seminar richtet sich an alle, die Freude an der Lektüre von Texten und Interesse an Austausch und Diskussion haben. Das Seminar richtet sich insbesondere an Personen, die sich für den Aspekt der Wasserethik und demokratischer Lösungsansätze in ländlichen Räumen interessieren. Neugier und Offenheit sind wichtiger als intensive Vorbereitung. Im Mittelpunkt steht die Bereitschaft, sich mit den Texten - die alle Teilnehmenden vorab gelesen haben - auseinanderzusetzen. Lesephasen und Gespräche in kleinen Gruppen sowie zusammenfassende Annäherung im größeren Plenum wechseln einander ab. Dabei stehen nicht literaturwissenschaftliche Aspekte im Mittelpunkt, sondern das Gespräch und der Austausch. Die Texte sind lediglich der Ausgangspunkt, die Quelle, aus der geschöpft wird. Weitere Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das komplette Programm finden Sie anbei.
Zwischen Mythos und Wirklichkeit – Der Wikinger-Kult und seine Rolle in politisch-gesellschaftlichen Diskursen und Subkulturen
Schleswig

Nordische und germanische Sagen und Mythen haben in den letzten Jahren wieder an Interessenzulauf gewonnen. Besonders die Kultur und der Lebensstil der Wikinger erfreut sich wachsender Beliebtheit. In vielen Ländern des Ostseeraums gibt es saisonale Wanderfeste und sogar jährlich wiederkehrende Treffen, bei denen Tausende zusammenkommen um vermeintliche Wikingerkulturen zu zelebrieren. Hinzu kommt die steigende Popularität diverser Serien wie z.B. ‘Vikings‘, ‘Valhalla‘‚ ‘The Last Kingdom‘ oder ‘Norsemen‘, welche auf verschiedenen Streaming-Diensten angeboten und konsumiert werden.
Doch nicht nur Geschichtsinteressierte und Fans diverser Fantasy-Genres finden Gefallen am Wikingerkult. Auch Neonazis und andere Rechtsextreme beanspruchen die Welt der nordischen und germanischen Relikte für sich und ihre Zwecke. Symbole wie Runen, Thorhammer oder Wolfsangel und unzählige Verweise auf nordische Mythologien sind häufig in rechten Kreisen zu beobachten.
Doch warum sind vor allem Personen in rechten und rechtsradikalen Kreisen so sehr an nordischen Mythen und Wikingerkultur interessiert? Welche Beweggründe gibt es für diese Faszinationen? Weshalb greifen rechte Narrative verstärkt auf Elemente der Wikingerkultur zurück? Und welche Zwecke werden hierdurch verfolgt?
Diese Exkursion soll zum einen dazu dienen, Beweggründe hinter dem Gedankengut rechter Kulturen zu identifizieren. Zum anderen, soll durch didaktischen Umgang mit Forschung und Kulturgut eine Denkweise angeregt werden, welche sich auf Fakten und Daten beruft. So sollen Rechtsextremismus und Geschichtsmissbrauch entkräftet werden.