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Gedenkstättenfahrt Für die Zukunft zurück in die Vergangenheit 08.07. – 17.07.2024
Ort: Auschwitz/Polen
Was macht nun Auschwitz zu einem wesentlichen Kristallisationspunkt des Nationalsozialismus? Warum ist die Kenntnis über den Nationalsozialismus, dessen Ausprägungen und Wurzeln, so wichtig? Liegt es daran, dass diese verbrecherische Ideologie und Staatsform im 20. Jahrhundert beispielslos Weltkrieg und Massenmorde zu verantworten hat? Dass sie historisch umfangreich untersucht wurde, so dass viel Wissen darüber vorliegt? Oder ist es darin begründet, dass diese Ideologie auch heute gefährlich ist, weil sie immer wieder Anhänger findet? Alles davon ist richtig.
Der Name Auschwitz steht für den Holocaust, für die systematische barbarische Vernichtung von Millionen unschuldiger Menschen in organisierten Todeslagern. Unwidersprochener Rassenwahn, Antisemitismus, Intoleranz, Inhumanität, Missachtung der Menschenrechte und -würde haben den Weg dorthin geebnet. Mangelnde Zivilcourage, Gleichgültigkeit gegenüber bedrohten Schwachen, jüdischen Nachbarn, Andersdenkenden, Menschen mit Behinderung, Schutzlosen und anderen haben den Terror befördert.
Eine demokratische Gesellschaft bietet Schutz vor Terror und Willkür, ermöglicht Mitbestimmung, Vielfalt und friedliches Miteinander. Doch Demokratie braucht Pflege und Zuneigung. Und Schutz vor denen, die sie und ihre Werte zerstören wollen. Ausgrenzung, Stigmatisierung, die schrittweise Infragestellung bzw. Forderungen nach Rücknahme demokratischer Rechte – vernehmbare Entwicklungen dieser Art im In- und Ausland zeigen, dass neue, alte Gefahren unsere Demokratie bedrohen.
Sich dieser Hintergründe bewusst zu sein, hilft, privat wie öffentlich menschenfeindliches Handeln zu erkennen und zu verbannen. Es motiviert aus Verantwortung, demokratische Werte zu leben und Gewalt und Verbrechen gegen einzelne oder Gruppen effektiv zu verhindern.