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Zwischen Mythos und Wirklichkeit – Der Wikinger-Kult und seine Rolle in politisch-gesellschaftlichen Diskursen und Subkulturen
Ort: Schleswig
Nordische und germanische Sagen und Mythen haben in den letzten Jahren wieder an Interessenzulauf gewonnen. Besonders die Kultur und der Lebensstil der Wikinger erfreut sich wachsender Beliebtheit. In vielen Ländern des Ostseeraums gibt es saisonale Wanderfeste und sogar jährlich wiederkehrende Treffen, bei denen Tausende zusammenkommen um vermeintliche Wikingerkulturen zu zelebrieren. Hinzu kommt die steigende Popularität diverser Serien wie z.B. ‘Vikings‘, ‘Valhalla‘‚ ‘The Last Kingdom‘ oder ‘Norsemen‘, welche auf verschiedenen Streaming-Diensten angeboten und konsumiert werden.
Doch nicht nur Geschichtsinteressierte und Fans diverser Fantasy-Genres finden Gefallen am Wikingerkult. Auch Neonazis und andere Rechtsextreme beanspruchen die Welt der nordischen und germanischen Relikte für sich und ihre Zwecke. Symbole wie Runen, Thorhammer oder Wolfsangel und unzählige Verweise auf nordische Mythologien sind häufig in rechten Kreisen zu beobachten.
Doch warum sind vor allem Personen in rechten und rechtsradikalen Kreisen so sehr an nordischen Mythen und Wikingerkultur interessiert? Welche Beweggründe gibt es für diese Faszinationen? Weshalb greifen rechte Narrative verstärkt auf Elemente der Wikingerkultur zurück? Und welche Zwecke werden hierdurch verfolgt?
Diese Exkursion soll zum einen dazu dienen, Beweggründe hinter dem Gedankengut rechter Kulturen zu identifizieren. Zum anderen, soll durch didaktischen Umgang mit Forschung und Kulturgut eine Denkweise angeregt werden, welche sich auf Fakten und Daten beruft. So sollen Rechtsextremismus und Geschichtsmissbrauch entkräftet werden.