Archiv der vergangenen Veranstaltungen
Hier finden Sie eine Auswahl unserer Veranstaltungen, die in der Europäische Akademie in Waren (Müritz) organisiert wurden.
2023
1923 Krisenjahr der Weimarer Republik – Eine Bewährungsprobe für die Demokratie Im Vergleich zu Heute 27.06. – 29.06.2023
Europäische Akademie M-V (abgesagt)
Die Weimarer Republik steht heute oft vor allem für Instabilität. Die Hypothek des Ersten Weltkrieges, verbunden mit wirtschaftlicher Rezession, massenhafter Arbeitslosigkeit und einer grassierenden Inflation sowie eine politische Instabilität, die bis hin zu bewaffneten Auseinandersetzungen, Mordanschlägen und Putschversuchen reichte, zeigen eine Situation permanenter Krisen. Sinnbild für diese Zustände ist das Jahr 1923. Die Besetzung des Ruhrgebietes, passiver Widerstand, Hyperinflation aber auch der sogenannte Hitler-Ludendorf-Putsch sind nur einige Beispiele. Dennoch bewies die damals noch junge Demokratie eine erstaunliche Resilienz und Widerstandskraft bei der Bewältigung dieser Krisen. Trotz Blutvergießens konnte der politische Umsturz verhindert und dank Währungsreform der finanzielle Kollaps abgewendet werden.
Wie geht die heutige Gesellschaft mit einer für die Bundesrepublik Deutschland noch nie dagewesenen Krise um. Ähnlich wie im Jahre 1923 erleben wir zurzeit eine „hohe“ Inflation. Darüberhinaus werden wir mit einem brutalen Krieg in Europa konfrontiert und schauen auf eine Energiekrise die durchaus in der Lage sein könnte, die wirtschaftliche Situation in Deutschland nachhaltig (negativ) zu verändern.
Haben wir etwas aus der Geschichte gelernt? Wie stellen wir uns den Problemen?
Der Erste Weltkrieg und seine Folgen für Europa Eine erinnerungskulturelle Spurensuche 10.07. – 14.07.2023
Verdun/Frankreich
Verdun, kaum ein anderer Ort steht damals wie heute, derart sinnbildlich für die Schrecken und Gräuel des Ersten Weltkrieges sowie für die Sinnlosigkeit des Krieges allgemein. Nach den über 10 Monate währenden Kämpfen wurde die französische Kleinstadt zu einem wichtigen Fixpunkt der Erinnerungskultur, sowohl in Frankreich wie auch in Deutschland. In dieser Schlacht spiegeln sich die Narrative des Krieges im positiven wie im negativen Sinne wider. Der Erste Weltkrieg gilt heute als die „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts, die Ereignisse des Jahres 1916 waren prägend für die nachfolgenden Generationen und sind es zum Teil bis heute.
Dieser Krieg und seine Folgen bereiteten dabei nicht nur den Boden für die nachfolgenden Konflikte und Katastrophen wie etwa den Zweiten Weltkrieg. Die Schrecken von damals führten auch zu einer Annäherung und zum wachsenden Bewusstsein, dass eine derartige Katastrophe verhindert werden muss. Diese Gedanken waren die Keimzellen der europäischen Integration und der deutsch-französischen Freundschaft.
Dieses Seminar möchte sich auf Spurensuche begeben und dazu authentische Orte des Ersten Weltkriegs aufsuchen, sich mit den Ereignissen von damals genauso auseinandersetzen wie mit daraus resultierenden Entwicklungen und Folgen. Gleichzeitig soll ein Blick auf die Erinnerungskultur in Frankreich und in Deutschland geworfen werden. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es? Wie prägt der Krieg das Verhältnis zwischen beiden Staaten und zwischen den Menschen beiderseits der Grenze?
Das Seminar richtet sich dabei vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene.
Diktatur und Demokratie – deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert 10.07. – 13.07.2023
Berlin
„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen. Wer die Gegenwart nicht versteht, kann die Zukunft nicht gestalten.“ Dieses Zitat von Hans-Friedrich Bergmann umschreibt treffend einen wesentlichen Bestandteil politischer Bildung.
Betrachtet man die Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert so war diese – insbesondere im Osten Deutschlands – geprägt von Diktatur, Unterdrückung und Verfolgung. Die Schrecken des Nationalsozialismus brandmarkten dabei die weitere Entwicklung beider deutscher Staaten und auch die Europas bis heute. Die Verfolgung, Diskreditierung und Ermordung Millionen Unschuldiger durch die Nazi-Diktatur verdeutlichen aber auch wie wichtig ein friedliches Zusammenleben ist.
Auch die Diktatur der DDR opferte die persönlichen Freiheiten seiner Bewohner zu Gunsten von staatlich organisierter politischer Verfolgung und Unterdrückung. Auch hier zeigt sich, wie wichtig die Verteidigung demokratischer Grundwerte – wie der Meinungsfreiheit – noch in der Gegenwart ist.
Diese Beispiele verdeutlichen, dass ein Verständnis der Bedeutung und persönlichen Relevanz von Demokratie erst durch die Betrachtung von Unterdrückung und Diktatur greifbar wird. Dieses Seminar möchte daher Jugendlichen einen Einblick in die Folgen von staatlicher Gewalt und Repression in Deutschland während des 20. Jahrhunderts vermitteln und so auf die Bedeutung von Demokratie in der Gegenwart verweisen. Dazu sollen neben Orten des Gedenkens an die Opfer der mörderischen Diktatur des Nationalsozialismus auch Gedenkstätten der politischen Verfolgung während der DDR besucht werden. Auf dieser Basis soll das demokratische Verständnis der Teilnehmenden bestärkt und die Notwendigkeit der eigenen politischen Partizipation verdeutlicht werden.
Ausstellung: Historische Gutsanlagen damals und heute im Stadtgeschichtlichen Museum (Rathaussaal)
Stadtgeschichtliches Museum
In diesem Projekt geht es primär um die Signifikanz der vielen Gutsanlagen, welche die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns wie kaum ein anderer Faktor prägen. Gutsanlagen und Gutshäuser sind nicht nur ästhetische Denkmäler, sondern sie repräsentieren aufgrund ihrer historischen, politischen, und wirtschaftlichen Bewandtnis über die Jahrhunderte hinweg auch ein wertvolles Kulturerbe aus der Geschichte unseres Landes, welches es zu bewahren und wertzuschätzen gilt. Dieses Projekt zielt zum einen darauf ab, die Erhaltung von Gutsanlagen zu unterstützen. Zum anderen soll darauf hingewiesen werden, dass Gutsanlagen selbst in unserer modernen Zeit als wichtige kulturelle und sogar wirtschaftliche Faktoren fungieren können.
Unter der fachlichen Ägide des Historikers Dr. Wolf Karge, seines Zeichens Kulturpreisträger des Landes Mecklenburg-Vorpommern 2022, laden wir Sie herzlichst zur Eröffnung dieser Ausstellung ein. Diese findet am Mittwoch, dem 2. August 2023, um 17 Uhr im Stadtgeschichtlichen Museum (Rathaussaal) statt.
Darüber hinaus kann die Ausstellung ebenfalls in Form hochwertiger Rollup Aufstellbanner bei der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern ausgeliehen werden.
„Zeitenwende“ Seminar zur sicherheitspolitischen Entwicklung in Europa 07.08. – 10.08.2023
Europäische Akademie M-V
Zeitenwende“ so bezeichnete Bundekanzler Olaf Scholz den russischen Angriff auf die Ukraine bereits kurz nach Beginn des Krieges. Dabei stellen die Ereignisse vom Februar des vergangenen Jahres nicht nur eine Zäsur in den Beziehungen gegenüber Russland da, es stellt sich seitdem auch wiederholt die Frage nach der Bedeutung dieses Krieges für das Gefüge der internationalen Beziehungen insgesamt und der Rolle Europas darin. Dabei spielt neben der eigentlichen internationalen Relevanz der EU auch das Verhältnis zu China und – spätestens seit der Amtszeit von Donald Trump – auch zu den USA eine zentrale Rolle. Rufe nach gemeinsamen europäischen Lösungen werden lauter und gleichzeitig wächst die Kritik an der vermeintlichen außenpolitischen Handlungsunfähigkeit der EU. Doch woran liegt das? Welche Möglichkeiten hat die EU und welches sind die rechtlichen Grundlagen, die ihren Handlungsrahmen bilden? Welche Strategie verfolgt die Europäische Union auf der internationalen Bühne? Und was bedeutet eine mögliche Neubewertung der Bundeswehr für die Gesellschaft insgesamt? Diesen und vielen weiteren Fragen möchten wir im Rahmen
Cilento/Kampanien für Interessierte und Kenner 16.09. - 23.09.2023
Kampanien/Italien
Auch außerhalb der bekannten touristischen Ziele,
wie Capri, Pompei oder Vesuv, ist Cilento sehr
interessant. Man kann diese Region etwas intensiver
erkunden – dazu haben Sie die Gelegenheit währen
dieser Reise.
Forum Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks 13.10.2023
Europäische Akademie M-V
„Nicht nur, wenn die Kraniche auf ihrem Weg in den Süden Rast in der Vorpommerschen Boddenlandschaft machen, ist die Gegend um Barth ein attraktives Ausflugsziel. Auch sonst bietet sie eine reizvolle vielgestaltige Kulturlandschaft, die wunderbar zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden kann. Südlich der Vineta-Stadt Barth liegt versteckt in einem verwunschenen Landschaftspark, von einem breiten Wassergraben umgeben, Schloss Divitz. […] Nach dem Auszug der letzten Mieter Anfang der 1990er-Jahre geriet die Anlage in Verfall. 2015 wurde der Verein Kulturgüter Wasserburg e. V. gegründet. Seine Arbeit zur Rettung von Schloss Divitz trägt erste Früchte.“
Das Beispiel Divitz kann stellvertretend für zahlreiche Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks in Mecklenburg-Vorpommern gesehen werden. Als sichtbares Zeichen der einzigartigen Geschichte des Landes sind sie wichtiger Bestandteil unserer Kulturlandschaft. Als historisches Erbe sind sie nicht nur prägend für zahlreiche Landschaften und Orte, sondern Teil der Identität einer Region und oft nicht zuletzt ein Wirtschaftsfaktor.
Dennoch sind nach wie vor zahlreiche Gebäude und Ensembles akut vom Verfall bedroht. Das Beispiel Divitz zeigt, wie ehrenamtliches Engagement zur Rettung historischer Bauten und damit zu Erhalt von Kulturlandschaften beiträgt. Trotz des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Menschen – in Divitz und an vielen anderen Orten im Land – bedarf es der Unterstützung von Behörden und öffentlichen Einrichtungen.
Dieses Forum möchte beide Seiten zusammenbringen und dabei Bedarfe und Möglichkeiten diskutieren.
Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks 13.10. – 15.10.2023
Europäische Akademie M-V
Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks sind ein einmaliges historisches Zeugnis, das für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommern typisch ist. Sie sind wichtiger Teil der Geschichte unseres Bundeslandes und prägten diese mit. Sie sind jedoch keineswegs immer nur ein Relikt aus vergangener Zeit. Viele Gutsanlagen sind heute wieder lebendig und Orte der Begegnung, der Kultur oder aber der Erholung. Zahlreiche Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass die historischen Gemäuer und Orte auch im 21. Jahrhundert eine zeitgemäße Nutzung erfahren können. Es gibt jedoch ebenso eine große Zahl an Gutsanlagen, die von Verfall gezeichnet sind und Vergessenheit zu geraten drohen.
Dass dies nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern zutrifft, erkennt man schnell, erweitert man nur die Perspektive. Gutsanlagen sind prägend für die Kulturlandschaften im gesamten Ostseeraum und darüber hinaus. Sie sind Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes, welches heute noch oder wieder an vielen Orten lebendig ist.
Das Beispiel des historischen Hinterpommerns, bestehend aus den heutigen Woiwodschaften Westpommern und Pommern, verdeutlicht dies eindrucksvoll. Historisch eng mit dem Nordosten Deutschlands verwachsen, zeigen sich heute ähnliche Perspektiven, Chancen und Probleme.
Dieses Seminar möchte eben diesen Ansätzen beiderseits der Grenze auf den Grund gehen und einen Blick auf dieses gemeinsame historische Erbe werfen, das unterschiedliche Regionen, Länder und Menschen im gesamten Ostseeraum miteinander verbindet. Neben Mecklenburg-Vorpommern wird der Fokus dieses Mal vor allem auf dem heutigen Westpommern liegen.
Gedenkstättenfahrt Für die Zukunft zurück in die Vergangenheit 08.10. – 13.10.2023
Auschwitz/Polen
Was macht nun Auschwitz zu einem wesentlichen Kristallisationspunkt des Nationalsozialismus? Warum ist die
Kenntnis über den Nationalsozialismus, dessen Ausprägungen und Wurzeln, so wichtig? Liegt es daran, dass
diese verbrecherische Ideologie und Staatsform im 20. Jahrhundert beispielslos Weltkrieg und Massenmorde
zu verantworten hat? Dass sie historisch umfangreich untersucht wurde, so dass viel Wissen darüber vorliegt?
Oder ist es darin begründet, dass diese Ideologie auch heute gefährlich ist, weil sie immer wieder Anhänger
findet? Alles davon ist richtig.
Der Name Auschwitz steht für den Holocaust, für die systematische barbarische Vernichtung von Millionen
unschuldiger Menschen in organisierten Todeslagern. Unwidersprochener Rassenwahn, Antisemitismus,
Intoleranz, Inhumanität, Missachtung der Menschenrechte und -würde haben den Weg dorthin geebnet.
Mangelnde Zivilcourage, Gleichgültigkeit gegenüber bedrohten Schwachen, jüdischen Nachbarn,
Andersdenkenden, Menschen mit Behinderung, Schutzlosen und anderen haben den Terror befördert.
Eine demokratische Gesellschaft bietet Schutz vor Terror und Willkür, ermöglicht Mitbestimmung, Vielfalt und
friedliches Miteinander. Doch Demokratie braucht Pflege und Zuneigung. Und Schutz vor denen, die sie und
ihre Werte zerstören wollen. Ausgrenzung, Stigmatisierung, die schrittweise Infragestellung bzw. Forderungen
nach Rücknahme demokratischer Rechte – vernehmbare Entwicklungen dieser Art im In- und Ausland zeigen,
dass neue, alte Gefahren unsere Demokratie bedrohen.
Sich dieser Hintergründe bewusst zu sein, hilft, privat wie öffentlich menschenfeindliches Handeln zu erkennen
und zu verbannen. Es motiviert aus Verantwortung, demokratische Werte zu leben und Gewalt und Verbrechen
gegen einzelne oder Gruppen effektiv zu verhindern.
FORUM NEUE LÄNDLICHKEIT 2023 Landleben in den aktuellen Krisen 11. - 12.11.2023
Europäische Akademie M-V
Noch vor wenigen Jahren galt das Landleben als Auslaufmodell. Inzwischen ist eine neue Ländlichkeit auf dem Vormarsch: ein Leben in agrarischer Landschaft mit Lebensformen und Erwerbsmodellen jenseits der Landwirtschaft. Die aktuellen Krisen, die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die steigende Inflation haben die Attraktivität des Lebens im ländlichen Räumen gegenüber den Großstädten befördert. Neue digitale Formen der Beschäftigung aber auch die Möglichkeiten der Selbstversorgung lassen das Interesse am ländlichen Wohnen steigen. Gutes Leben auf dem Land suchen immer mehr Menschen, ob nun als Bleiber, Rückkehrer oder Neuzugezogene. Diese neue Ländlichkeit bietet ebenso Chancen wie Herausforderungen. Der demographische Wandel und das Aussterben ganzer Dörfer scheint nicht mehr unvermeidbar, sondern umkehrbar. Der Zuzug junger Menschen und Familien bietet plötzlich Zukunftsperspektiven für ländliche Gemeinschaften und stellt sie dennoch vor große Herausforderungen.