Archiv der vergangenen Veranstaltungen
Hier finden Sie eine Auswahl unserer Veranstaltungen, die in der Europäische Akademie in Waren (Müritz) organisiert wurden.
2024
Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks Historisches Zeugnis einer lebendigen europäischen Kulturlandschaft entlang der südlichen Ostseeküste 27. – 29. September 2024
Europäische Akademie M-V, Waren (Müritz)
Gutsanlagen, Herrenhäuser, Schlösser und Parks sind ein einmaliges historisches Zeugnis, das für die Kulturlandschaft Mecklenburg-Vorpommern typisch ist. Sie sind wichtiger Teil der Geschichte unseres Bundeslandes und prägten diese mit. Sie sind jedoch keineswegs nur ein Relikt aus vergangener Zeit. Viele Gutsanlagen sind heute wieder lebendige Orte der Begegnung, der Kultur oder aber der Erholung. Zahlreiche Beispiele zeigen eindrucksvoll, dass diese historischen Gemäuer und Orte auch im 21. Jahrhundert eine zeitgemäße Nutzung erfahren können. Es gibt jedoch ebenso eine große Zahl an Gutsanlagen, die, vom Verfall gezeichnet, drohen in Vergessenheit zu geraten. Dass dies nicht nur auf Mecklenburg-Vorpommern zutrifft, erkennt man schnell, wenn man nur die Perspektive erweitert. Gutsanlagen sind prägend für die Kulturlandschaften im gesamten Ostseeraum und darüber hinaus. Sie sind Teil eines gemeinsamen europäischen Erbes, welches heute noch, oder bereits wieder, an vielen Orten lebendig ist. Eindrucksvolle Beispiele hierfür finden sich überall entlang der südlichen Ostseeküste, von den ehemaligen Provinzen West- und Ostpreußens bis ins Baltikum.
Dieses Seminar möchte eben diesen Ansätzen beiderseits der Grenze auf den Grund gehen und einen Blick auf dieses gemeinsame historische Erbe werfen, da es heute vielerorts wieder lebendig ist und unterschiedliche Regionen, Länder und Menschen im gesamten Ostseeraum miteinander verbindet.
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen
Online
Noch vor wenigen Jahren galt das Landleben als Auslaufmodell. Inzwischen ist eine neue Ländlichkeit auf dem Vormarsch: ein Leben in agrarischer Landschaft mit Lebensformen und Erwerbsmodellen jenseits der Landwirtschaft. Gerade die Pandemie hat mit neuen digitalen Formaten das Interesse am ländlichen Wohnen befördert. Gutes Leben auf dem Land suchen immer mehr Menschen aus der Großstadt. Diese neue Ländlichkeit bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen.
Bereits 2020 haben sich die Mecklenburger AnStiftung und die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V. zusammengetan, um diesen Wandel mit Impulsen aus Wissenschaft und Praxis zu beleuchten und zu gestalten. Auch in 2024 findet dieses Format an jedem ersten Montag des Monats (außer bei Feiertagen) als Online-Beitrag per Zoom.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen dieser Reihe erhalten Sie bei der Europäischen Akademie MV nach Anmeldung. Eine E-Mail an info@ea-mv.com genügt hierzu.
Am 07.10.2024 sprechen wir mit Literaturwissenschaftlerin und Bibliothekarin Dr. Petra Dinse über das Thema Landleben in der Gegenwartsliteratur.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
„Die baltischen Staaten: Unser unbekannter Nachbar im Osten?“
Online
Umstrittenes „Jerusalem des Nordens“: Wilna/Vilnius in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Hierbei handelt es sich um einen Online-Vortrag aus der Reihe „Die baltischen Staaten: Unser unbekannter Nachbar im Osten?“, einer Kooperation zwischen der Europäischen Akademie Mecklenburg-Vorpommern und des Deutschen Kulturforum östliches Europa.
Kurzinfo
Die kulturelle Bedeutung von Wilna/Vilnius in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist unumstritten. Insbesondere für die jüdische Bevölkerung Ostmitteleuropas war die Stadt an der Neris ein Zentrum von Kultur und Gelehrsamkeit, sodass man sie ehrfurchtsvoll „Jerusalem des Nordens“ nannte. Umstritten war die Stadt, in der vor dem Zweiten Weltkrieg kaum Litauer, dafür vor allem Juden und Polen lebten, erst militärisch und dann politisch, als im Zusammenbruch der Kaiserreiche nach 1917/18 Polen und Litauen um die Grenzen ihrer neugegründeten Republiken stritten. Denn wie sollte man im ethnisch, kulturell und sprachlich so vielfältigen Ostmitteleuropa Nationalstaaten, auf die das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“-Konzept des US-Präsidenten Wilson abzielte, gründen?
Zur Person
Prof. Dr. Mathias Niendorf studierte Geschichte und Slawistik in Heidelberg, Posen/Poznań, Moskau und Tübingen. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Osteuropäische Geschichte an der Universität Greifswald.
Anmeldung
Die Teilnahme ist für alle Interessierten kostenlos.
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen der Reihe erhalten Sie nach Anmeldung per E-Mail unter info@ea-mv.com
Kulturlandschaft Siebenbürgen - Studienreise 13.10. - 19.10.2024
Siebenbürgen (Rumänien)
Siebenbürgen, manchmal auch Transsilvanien genannt, wird in der öffentlichen Wahrnehmung oft von der Legende um den Fürsten Vlad III. Drăculea, Bram Stokers Romanfigur Dracula oder dem nach gotischer Architektur erbauten Schloss Bran (Törzburg), nahe Brasov (Kronstadt) überschattet. Doch Siebenbürgen hat weitaus mehr zu bieten, denn es strotzt förmlich vor seiner reichhaltigen Kultur und Geschichte, und besticht besonders durch seine atemberaubenden Landschaften und seine beeindruckende Architektur mit zahlreichen gut erhaltenen Kirchenburgen. Durch kaum eine andere Region Europas wird der Choral Martin Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“ architektonisch so versinnbildlicht wie durch die im südlichen Siebenbürgen gelegene Kirchenburgenlandschaft. Geschaffen durch die seit dem späten 12. Jahrhundert in den Karpatenbogen eingewanderten „Siebenbürger Sachsen“ entstand diese infolge der osmanischen Bedrohung ab dem späten 14. Jahrhundert. Von den einst mehr als 300 Kirchenburgen prägen heute noch rund 150 dieser architektonischen Ensembles diese einmalige Kunstlandschaft. Auf dieser Reise besichtigen Sie neben dem Weltkulturerbe-Dorf Deutsch-Weißkirch (Viscri) und dem ehemaligen Bischofssitz in Birthälm (Biertan) auch einige weniger bekannte, aber für die einstige oder heutige Entwicklung des Landes exemplarische Dörfer.
Nicht weniger faszinierend sind die Städte Siebenbürgens, insbesondere Hermannstadt (Sibiu), Kronstadt (Brașov) und Schäßburg (Sighişoara), deren Architektur ein beredtes Abbild der kulturellen Leistungen der „Sachsen“ ist. Diesem Umstand trug auch die Ernennung Hermannstadts zur „Kulturhauptstadt Europas“ im Jahre 2007 Rechnung. Der kulturelle Stellenwert dieser Region ist kaum überzubewerten. Über Jahrhunderte lebten in Siebenbürgen verschiedene ethnische Volksgruppen, wie z.B. Rumänen, Ungarn, oder auch Deutsche, und somit steht diese Region als ein faszinierendes Beispiel transnationaler Geschichte und europäischer Kultur. Darüber hinaus sind auch Innovations- und Erfindergeist Teil des Siebenbürgischen Kulturerbes. Immerhin stammen aus dieser Region die Erfinder der Magnetschwebebahn und des ersten automatisch betriebenen Scheibenwischers, sowie Pioniere der Raketentechnik.
Der Schwerpunkt dieser Seminarreise — unter der Leitung des Architekturhistorikers Arne Franke, dem Autor zweier Kulturreiseführer zu Siebenbürgen — liegt auf dem architektonischen Vermächtnis der „Siebenbürger Sachsen“, wobei zahlreiche beeindruckende Persönlichkeiten, die sich für den Erhalt dieser Kulturlandschaft engagieren, ihre Projekte auch selbst vorstellen werden.
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen
Online
Weil die Bindekräfte von Vereinen, Kirchen oder Dorfgemeinschaften schwinden, braucht es neue Formen des Miteinanders, die wir zum Teil noch nicht kennen. Das gilt besonders auch für Dörfer und kleine Städte, wo es viel stärker als in den großen Städten auf diese lokalen Institutionen ankommt, da das nächste Theater, das nächste Museum oder die VHS oft weiter weg sind. Kultur wird viel zugetraut, wenn es um das Miteinander geht. Daher rückt das Thema der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern mit und durch Kultur stärker ins Blickfeld der Kulturarbeit und der Kulturförderung. Was es aber bedeutet, wirklich zu beteiligen, stellt Kulturinstitutionen, aber auch kommunale Verwaltungen vor Herausforderungen: denn es bedeutet Verantwortung zu teilen, Gestaltungsmacht abzugeben, neue Arbeitsweisen und neue Zeitläufe. Und es bedeutet auch, in der Kulturarbeit den Fokus zu verschieben. Im Kulturbereich sind wir trainiert, dass am Ende ein überzeugendes Produkt herauskommt, möglichst interessant, bunt und spektakulär. Steht aber die Beteiligung im Zentrum, geht es nicht so sehr um das Produkt, sondern um den Weg dahin. Oder anders gesagt: Wir konzentrieren uns oft auf das Fest, dabei entsteht Gemeinschaft vor allem dabei, das Fest gemeinsam zu organisieren. Auch dies nimmt die Kulturförderung durch neue Formen der Prozessförderung stärker in den Blick, die neben die klassische Projektförderung gestellt wird.
Der Zar ist tot, es lebe der Kaiser: Deutsche Pläne für das Baltikum 1917-1920 05.11.2024
Online
Aus Sicht des deutschbaltischen Adels beruhte die Zugehörigkeit der sogenannten »Ostseeprovinzen« zum Russländischen Reich auf einem persönlichen Lehensverhältnis zwischen dem Kaiser in St. Petersburg und den Ritterschaften Estlands, Livlands und Kurlands, das mit der Abdankung (1917) und Ermordung (1918) des letzten Kaisers Nikolaus II. endete. Seit 1915 hatte das Deutsche Reich erst Kurland, dann Riga und die Inseln und zuletzt im Februar 1918 auch das livländische und estländische Festland erobert. Die deutschbaltischen Eliten, die seit Kriegsausbruch als (vermeintliche) Feinde zum Teil verhaftet und deportiert worden waren, sahen die Chance, ihre alte Vormachtstellung im Land wiederherzustellen. Und auch in Berlin gab es unterschiedliche Pläne, diese angeblich »älteste deutsche Kolonie« durch Ansiedlung zu »germanisieren« und unter Kontrolle des Deutschen Reichs zu halten. Von all diesen Plänen und ihrem Scheitern berichtet dieser Vortrag.
Der Referent
Dr. des. Ron Hellfritzsch studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Latvijas Universitāte in Riga. Seit seiner Masterarbeit beschäftigt er sich sich mit den Aktivitäten des kurländischen Gutsherrn, Schriftstellers und Politikers Silvio Broedrich während des 1. Weltkrieges. Seine 2023 an der Universität Greifswald verteidigte Dissertation trägt den Titel: »Kolonialphantasien und Siedlungspläne im deutsch besetzten Kurland 1915–1919«.
Transformationsprozesse zwischen Ost- und Westdeutschland 02.12.-07.12.2024
Berlin
Seit fast 35 Jahren ist Deutschland nicht mehr geteilt und dennoch existieren nach wie vor erhebliche Kluften zwischen Westen und Osten. Diese spiegeln sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens wider, so z.B. in wirtschaftlichen Diskrepanzen, demografischen Entwicklungen oder aber auch verstärkt in politischen Dynamiken. Die physischen Mauern zwischen Ost und West sind längst eingerissen und verblassen im Angesicht der Zeit, doch in den Köpfen vieler Menschen auf beiden Seiten als auch in vielen gesellschaftlichen und politischen Strukturen existieren sie weiterhin. Der Fall dieser metaphysischen Mauern ist nicht in Sicht. Aus diesem Grunde ist es auch heute, fast 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung, so immens wichtig, sich mit den Transformationsprozessen in Ost- und Westdeutschland auseinander zu setzen. Kaum ein Ort in Deutschland bietet dafür solch reichhaltige Anknüpfungspunkte wie Berlin. Auf dieser frei ausgeschriebenen Studienfahrt soll besonders Erwachsenen die Möglichkeit geboten werden, Berlin abseits ihrer Funktion als Hauptstadt und kulturelles Zentrum des vereinten Deutschlands zu besuchen. Vielmehr soll es den Teilnehmenden ermöglich werden, sich durch Besuche und Informationsveranstaltungen an ausgewählten Orten politischer und wirtschaftlicher Bedeutung ein besseres Bild über die Entwicklung Deutschlands während der vergangen dreieinhalb Dekaden zu verschaffen. Welche Veränderungen haben die einzelnen Standpunkte und Institutionen durchlaufen? Wie hat sich ihr Einfluss auf die Gesellschaft und das öffentliche Leben verändert? Welche Tragweite haben die einzelnen Organe und Institutionen in der Gegenwart? Von Staatsorganen über Infrastruktur, von Medien über Wirtschaftsstandpunkten, von historischen und politischen Standorten zu ehemaligen Grenzstützpunkten und über Grenzen hinweg, animiert dieses Seminar interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu, sich in tiefgründigem Austausch mit Vertretern verschiedenster Entitäten nachhaltig auch von den gedanklichen Mauern zwischen den Menschen im eigenen Land und darüber hinaus zu befreien. |
Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen 02.12.2024
Online
Welche Bedeutung hat Lokalgeschichte für die Verbundenheit von Landbewohnerinnen und Landbewohnern mit ihrem Dorf und ihrer Region? Die dafür besonders relevanten Ortschroniken, zumal über kleinere Kommunen, entspringen weithin der bürgerschaftlichen Forschung im Sinne einer „Citizen Science“.
Welche Bedingungen benötigen lokalbezogene Amateurwissenschaften, um sich auf dem Dorf entwickeln zu können – auch im Unterschied zu kleineren und mittleren Städten? Welche Erfahrungen aus der DDR wirken fort und gibt es Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland?
Wie ist das Heimatverständnis der Akteure? Welchen Anteil finden gegenwartsbezogene oder zeitgeschichtliche Problemlagen? Werden neu Hinzugezogene in die Arbeit inkludiert? Resultieren aus der publizierten Erinnerungs- und Beobachtungsarbeit der Akteure Impulse für die Gestaltung kultureller Ereignisse vor Ort?
Den Zoom-Einwahllink für alle Veranstaltungen dieser Reihe erhalten Sie bei der Europäischen Akademie MV nach Anmeldung. Eine E-Mail an info@ea-mv.com genügt hierzu.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse!
Transformationsprozesse zwischen Ost- und Westdeutschland 02.12.-07.12.2024
Berlin
Seit fast 35 Jahren ist Deutschland nicht mehr geteilt und dennoch existieren nach wie vor erhebliche Kluften zwischen Westen und Osten. Diese spiegeln sich in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens wider, so z.B. in wirtschaftlichen Diskrepanzen, demografischen Entwicklungen oder aber auch verstärkt in politischen Dynamiken. Die physischen Mauern zwischen Ost und West sind längst eingerissen und verblassen im Angesicht der Zeit, doch in den Köpfen vieler Menschen auf beiden Seiten als auch in vielen gesellschaftlichen und politischen Strukturen existieren sie weiterhin. Der Fall dieser metaphysischen Mauern ist nicht in Sicht. Aus diesem Grunde ist es auch heute, fast 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung, so immens wichtig, sich mit den Transformationsprozessen in Ost- und Westdeutschland auseinander zu setzen. Kaum ein Ort in Deutschland bietet dafür solch reichhaltige Anknüpfungspunkte wie Berlin. Auf dieser frei ausgeschriebenen Studienfahrt soll besonders Erwachsenen die Möglichkeit geboten werden, Berlin abseits ihrer Funktion als Hauptstadt und kulturelles Zentrum des vereinten Deutschlands zu besuchen. Vielmehr soll es den Teilnehmenden ermöglich werden, sich durch Besuche und Informationsveranstaltungen an ausgewählten Orten politischer und wirtschaftlicher Bedeutung ein besseres Bild über die Entwicklung Deutschlands während der vergangen dreieinhalb Dekaden zu verschaffen. Welche Veränderungen haben die einzelnen Standpunkte und Institutionen durchlaufen? Wie hat sich ihr Einfluss auf die Gesellschaft und das öffentliche Leben verändert? Welche Tragweite haben die einzelnen Organe und Institutionen in der Gegenwart? Von Staatsorganen über Infrastruktur, von Medien über Wirtschaftsstandpunkten, von historischen und politischen Standorten zu ehemaligen Grenzstützpunkten und über Grenzen hinweg, animiert dieses Seminar interessierte Bürgerinnen und Bürger dazu, sich in tiefgründigem Austausch mit Vertretern verschiedenster Entitäten nachhaltig auch von den gedanklichen Mauern zwischen den Menschen im eigenen Land und darüber hinaus zu befreien. |