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Neue Ländlichkeit: Aufbrüche - Ideen - Reflexionen
Ort: Online
Weil die Bindekräfte von Vereinen, Kirchen oder Dorfgemeinschaften schwinden, braucht es neue Formen des Miteinanders, die wir zum Teil noch nicht kennen. Das gilt besonders auch für Dörfer und kleine Städte, wo es viel stärker als in den großen Städten auf diese lokalen Institutionen ankommt, da das nächste Theater, das nächste Museum oder die VHS oft weiter weg sind. Kultur wird viel zugetraut, wenn es um das Miteinander geht. Daher rückt das Thema der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern mit und durch Kultur stärker ins Blickfeld der Kulturarbeit und der Kulturförderung. Was es aber bedeutet, wirklich zu beteiligen, stellt Kulturinstitutionen, aber auch kommunale Verwaltungen vor Herausforderungen: denn es bedeutet Verantwortung zu teilen, Gestaltungsmacht abzugeben, neue Arbeitsweisen und neue Zeitläufe. Und es bedeutet auch, in der Kulturarbeit den Fokus zu verschieben. Im Kulturbereich sind wir trainiert, dass am Ende ein überzeugendes Produkt herauskommt, möglichst interessant, bunt und spektakulär. Steht aber die Beteiligung im Zentrum, geht es nicht so sehr um das Produkt, sondern um den Weg dahin. Oder anders gesagt: Wir konzentrieren uns oft auf das Fest, dabei entsteht Gemeinschaft vor allem dabei, das Fest gemeinsam zu organisieren. Auch dies nimmt die Kulturförderung durch neue Formen der Prozessförderung stärker in den Blick, die neben die klassische Projektförderung gestellt wird.